Kreatives Schreiben

Rabbit-Hole ist ein Text, in dem Lynn der Grenzwanderer einem weißen Hasen / Kaninchen begegnet. Ob es Horror und niedlich ist, ….?

Rabbit-Hole

von | März 21, 2025 | Lynn & Lisa Lonely Texte, Nicht vertont, Reizwortgeschichte

Lynn hatte nicht gerade das Glück aus dem Lostopf gezogen, als er mitten in der Nacht die junge Frau Färse erblickte, wie sie wie die Kuh vorm versiegelten und verschlüsselten Tor stand und das Rätsel des Quaddel-Meisters Schluck-Schlumm nicht lösen konnte.
Und schließlich saß sie, die Frau Färse, auch noch dem mitternächtlich gefälschten Hoax auf, dass sich das Rabbit-Hole zur Geisterstunde öffnen würde, um den falschen, weiß befellten Geister-Hasen in die Traumwelt der Menschen zu entlassen, damit er die Unken in den Taschen der Grenzwanderer erschrecken konnte.
Da gruselte sich Lynn schließlich sehr und zog einen rostigen Dolch aus seiner Manteltasche, um den Torf zu seinen Füßen zu stechen. Denn er wollte die Feuer zu seiner Linken und Rechten des Weges schüren und mit frischem Torf neu anheizen, um das Silber des Mondes darin schmelzen zu können.

Dann brach das blaue Chaos der alten Meister über ihn herein und malten sein situatives Bild völlig neu. So dass Lynn plötzlich zu seiner Überraschung ein geköpftes Federvieh verkehrtherum in den Händen hielt, um die Todessehnsucht des Tieres zu untermalen.
Wobei es damit nicht weither gewesen sein konnte, glaubte er. Denn das Federvieh überraschte ihn immer wieder mit seiner Agilität in den letzten gefühlten Lebensaugenblicken. Und als es endlich seinen letzten Lebensatem ausgezuckt hatte, fühlte Lynn die Straffung seiner vorher laschen Sinne.
Hoffentlich würde er nicht ins Rabbit-Hole fallen müssen, um das Sondervermögen seiner Ahnen herauszufischen. Denn ihm war darüber jetzt schon klar, dass dies nicht der Norm in den Köpfen derer Menschen entsprechen konnte, die für ihn bisher gut gesorgt hatten.

 

© CRSK, LE, 03/2025