Trans*Mensch

T-Day 1 - Zur Feier des Tages
T-Day 1 – Zur Feier des Tages

Sehr lange tat ich mich damit schwer, diese Rubrik hier mit Worten zu füllen und mich meinem geneigten Leser zu „erklären“. Doch inzwischen glaube ich, dass es nun wirklich an der Zeit ist, hier offiziell etwas über mein nichtbinäres Trans*Dasein zu schreiben. N bisserl verhält es sich nämlich damit so, wie mit meiner Vorliebe zu einer gepflegten Glatze. Nach dem Motto: Gut Ding will eben Weile haben. ^^

Ja, ich bin trans.

So wirklich klar ist mir das aber erst während meiner Umschulung zum Mediengestalter geworden. Davor war es immer nur ein diffuses Frage-Gefühl. Auch wenn ich mich damals schon ab und an mit anderen darüber ausgetauscht habe.
Meine mir nahen Freundinnen wissen das schon seit vielen Jahren. Meine Familie allerdings noch nicht so lange. Offiziell geoutet (vor allem beruflich und behördlich) bin ich seit meinen Start ins Berufsleben als Mediengestalter und auch schon davor in meiner Bewerbungsphase als Mediengestalter (während des 1. Corona-Lockdowns).
Meinen Antrag auf Personenstands- und Vornamensänderung habe ich im Oktober 2020 beim Familiengericht gestellt. In transitionsbegleitender Therapie bin ich seit Dezember? 2020?. Keine Ahnung mehr … Aber mein 1. T-Day ist am 20. Mai diesen Jahres gewesen.

Am liebsten ist es mir, wenn man mich einfach Charlie nennt. Das Personalpronom darf ruhig das Er sein und bleiben. Denn tendenziell überwiegt bei mir schon eher das Männliche gebenüber meinen weiblichen Anteilen. Allerdings habe ich dem Familiengericht bei meiner ersten Anhörung im Mai diesen Jahres klargemacht, dass ich nicht Herr im Perso stehen haben mag sondern lieber Divers. Wobei mir das noch nicht ganz klar ist, wie ich dann gerufen werden möchte: Divers Charlie R.S. Kühn? Mensch Charlie! ^^ oder Person Charlie Kühn.
Das letztere könnte etwas sein, womit ich mich evtl. anfreunden könnte. Allerdings fühlen sich diese gesamten Sprachregelungen für mich überhaupt nicht rund an, und mit der ganzen Gendrifizierung im überspitzten Sinne habe ich nicht viel am Hut. Mir ist das alles viel zu kompliziert, und ich kann das nicht wirklich gut ernst nehmen, wenn es um meine eigene Person geht. Darin liegt hier meine Betonung. 😉 Wenn es um MICH geht.

Mehr will ich hier offiziell gar nicht an „Opern“ darüber quatschen. Nur so viel noch: In meinen Texten und meinen Bildern schimmert halt ab und an mein Transsein durch, und wer mich näher kennt, weiß das auch. 😉