
Ein bisschen Charlie-Chaplin, ganz viele Agatha-Christie und natürlich Orson Welles
Ursprünglich begann meine kreative Reise mit dem Künstlerpseudonym Rose Kane oder auch R.K. Unter diesem Namen begann ich vor fast 15 Jahren meine Tagtraumwelt, das Dodolonthium, die ich schon mein ganzes Leben lang besuchte, in Wort und Bild auszudrücken.
Tagtäglich wandelte ich dabei auf einem Drahtseil zwischen den Welten – der Hier-und-Jetzt-Realität und dem Kosmos meiner Phantasie. Oft bahnten sich währenddessen Gefühlsbilder ihren Weg nach draußen. Zumeist Surrealitäten und skurrile Phantastereien, die es in unserer Alltagswelt in dieser Form nicht gibt.
Einige Jahre später wurde dann daraus Charlie Rose Kane und noch einmal später – bedingt durch meinen aktuellen Weg der Transition als nichtbinärer Trans*Mensch – Charlie R.S. Kane beziehungsweise in Kurzsschreibweise C.R.S.K.
Doch woher kommt eigentlich das Pseudonym Charlie Rose Kane oder C.R.K? Die Headline verrät Ihnen schon einiges darüber. Beziehungsweise was soll das mit dem R.S. in meinem heute aktuellen Künstlerpseudonym?
Rose Kane habe ich mir der Welt von Mrs. Agatha Christie entliehen.
Ursprünglich taucht diese Hintergrundfigur im Spielfilm „Vier Frauen und ein Mord“) auf. Als Vorlage für den Film diente Agatha Christies Buch „Mrs. McGintys Dead“.
Im Verlauf des Filmes rankt sich eine verworrene, höchst spannende Geschichte um diese Figur und deren Kürzel R.K., einem alten Theaterprogramm sowie den Hinweis „Denk‘ an September“ und „Eine Rose mit anderem Namen würde duften“. Erst zum Ende hin werden die Zusammenhänge nach typischer Agatha-Christi-Manier aufgelöst.
Charlie fand seinen Weg zu mir, als ich auf der Suche nach einem Unisex-Vornamen gewesen bin. Es sollte nichts allzu Exotisches sein und ein Name, dem man auch im Deutschen aussprechen kann. Charlie gefiel mir auf Anhieb, weil er mich an den Komiker Charlie Chaplin und auch an die Filmfigur Charles Foster Kane erinnerte.
Die Mischung aus ernster Tragik und komischen Elementen, die Charlie Chaplin mit dem gesamten äußerlichen wie innerlichen Erscheinen in seinen Filmrollen verkörperte, zog mich sofort magisch an.
Der Film „Citizen Kane“ führt seine Hauptfigur Charles Foster Kane teasermäßig ein, um gleich darauf journalistisch in wenigen Minuten dessen ganzes Leben „abzuspulen“ und in den Fragen darin zu enden, ob das denn genügen würde und was den Charles Foster Kane am Ende ausgemacht hatte.
Es ist die Mystik des Phantasieschlosses Xanadu, es ist dieses rätselhafte Wort Rosebud und die eher nüchterne Recherche um dessen tieferen Sinn für den verstorbenen Charles Foster Kane und es ist das Bittere, das Spröde und charmant Uncharmante, mit der Orson Welles seine Hauptfigur im Verlauf des Filmes agieren lässt.
Nun, und was macht heutzutage das R.S. in meinem Künstlernamen aus?
Das hat viel mit meinem beim Familiengericht angestrebten Klarnamen zu tun. Der soll nämlich voll ausgeschrieben wie folgt lauten: Charlie Roland Siegfried Kühn.
Siegfried deshalb, weil er denselben Anfangsbuchstaben hat wie mein eigentlicher Geburts-Vorname und weil er in der Nibelungensaga der Drachentöter gewesen ist. Und Roland, weil er der Wagemutige bedeutet und der Mächtige, außerdem weil er so wie Rose auch mit Ro beginnt. Und R.S. oder vielmehr C.R.S.K deshalb, weil das etwas Geheimnisvolles hat und der ausgeschriebene Name sonst viele Eingabe- und Anmeldemasken im Internet sprengen würde.
2005 – 2023