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Abschied

Als du gegangen bist, winkte dir die Glückskatze hinterher. Dabei lächelte sie ihr ewiges Lächeln, und ihre Pfote wurde nicht müde, dir den Weg zu weisen. Wie das Perpetuum Mobile meines Herzens, wenn es sich über die meergelutschten Kiesel hermacht, um diese inmitten des Gewittersturmes von gestern Abend ins Maisfeld zu schnipsen. So hoch und so weit wie möglich.
Ich fühle mich wertig in meinen Grenzen, ob des Geheimnisses der vergangenen Stunden. Denn ich habe die Sphinx im Atem der Königin von Saba gesehen, während das Wetterleuchten die Himmelstore öffnete und die Fackel entsandte, die alle Nahrung der Zweifel und Ängste verbannen sollte.

Es war nicht falsch, das Tretboot der neugierigen Nachbarin mit dem Klatschmohn vom Markt zu bekiffen. Denn so hat sie uns neulich nicht folgen können, um dem fantastischen Schlag unseres Doppelherzens zu lauschen. Denn so war es uns möglich, das Universum mit einer Schaukel zu erobern und kollegial mit allen Herzen dieser Welt den Turm(bau) zu Babel zu vollenden.

Und nun zwinkere ich deiner Physis zu und wünsche ihrer Rückenansicht eine gute Reise, die nun langsam im Nebel vergilbt. Allerdings hoffe ich auch, dass dein zukünftiger Todesengel die fragwürdige Metamorphose zum Wasserträger deines Gürteltieres übersteht. Damit du nicht in Ewigkeit ein halbherziges Engelsdasein führen brauchst, sondern alsbald beleuchtet wirst zum Bengel, um die Muße auch im Paradies beglücken zu dürfen.

Sei nicht traurig, mein Herz, dass die Spülmaschine neulich Nacht ihren Dienst verweigert hat. Auch sie muss aufpassen, dass sie nicht unter die Räder kommt, mein Lieber. Denn Leben und Alt werden und irgendwann auch Sterben ist nichts für feige Seelen.

© CRSK, LE, 06/2023

 

Die Vertonung dazu findet sich auf meinem YouTube-Kanal: