Das Laster der Social Media Kanäle

Weißt du, was es heißt, sich zu suhlen, siehlen, wuhlen, pulen im Schweiße seines Angesichts, ob der Dinge, die da kommen mögen oder vielleicht auch nicht?

Ach ja, stimmt. Das war nur ein Traum, hattest du mir damals gesagt. Der gelebte Alb eines Menschen, der nicht wusste, wie es ist, zu leben, was das Zeug hält. Weil es anders deutlich sicherer gewesen war, als ohne Sicherungsseil und doppelten Boden und, ganz entscheidend, mit Matratzenlager zu sein.

Aber weißt du was? Ich bin froh, mich nicht mehr in der Eventualität zu suhlen, sondern hübsch im Regen zu stehen und mit der Zunge und den Händen die Tropfen aufzufangen. Es riecht nach Ozon, und es macht mir nichts (mehr) aus.
Denn du, mein Laster der Last, bist nicht (mehr) hier. Du hast dich (schon lange) verzogen, als ich dich mit gefühlt zig Tausenden Wenns und Denns sowie Wobers und Wabers nicht geliebt habe. Vielleicht sogar gequält? Wer weiß das heutzutage schon noch so genau …

Aber ich habe mir danach nie die Hände gewaschen, geschweige denn nach den Erdarbeiten hier aufzuräumen, um den Hempel unterm Sofa der Türe zu verweisen.
Woher wusstest du damals eigentlich, dass er hier gewesen war? Woher, dass ich gedarbt habe, ohne deine Larven zu schnarfen? Oder vielmehr, gerade weil ich sie bedarft habe?

Ach, hätte ich dich doch bloß nicht mit Lametta behängt. Damals, als die Welt nicht in Ordnung gewesen war, obwohl ich sie bunt angemalt hatte. Ich hatte den Schmetta, ohne mich meiner selbst zu erbarmen.

Selbst heute noch beuge ich jeden Morgen mein linkes Knie und bandagiere meine Mendagerie der Watterne von Ferne, damit ich mir nicht davonlaufe. Und dann sehe ich, was ich tun kann, damit es gut wird, mein Leben, und damit ich nicht im Beisein anderer fantasiere.

Komm, sei so gut und folge mir nicht mehr, du Jott meiner Vergangenheit.

© CRSK, Le, 05/2020

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