Siebzehn Minuten
oder
„Heinrich, die (An)Spannung bricht“
Wie die Eisenringe eines Fasses ohne Boden,
eines nach dem anderen
oder auch wellenförmig,
so als ob ich rücklings auf dem Wasser in dem Fass liegen
und mich treiben lassen würde.
Die Lider geschlossen.
Die Sinne allmählich nach innen gerichtet,
sieben sie die Außengeräusche zunehmend aus,
bis nur noch die ruhigen Atemzüge übrig bleiben und
der Wust aus hitzigen Gedanken auseinanderfällt
wie ein Haufen Mikado-Stäbe,
die ich einen nach dem anderen wegnehme
und eben nicht zu Ende denke
bis nur noch eine Frage übrig bleibt,
nämlich die, wer mich nun
aus der Versenkung zurück holt.
Dann klingelt der Wecker –
eine gefühlte Ewigkeit –
bis ich aus mir heraus
zurückkehre
und den neuen
Tag begrüße …
© CRK, BS, 08/2020